Tod Wolfgang Schaedlich

Viele ehemalige Angehörige des Küstenraketenregiments 18 trifft die Nachricht, dass unser 1. Stellvertreter des Kommandeurs und Stabschef, Wolfgang Schädlich am 12. Januar 2021, im Alter von nur 68 Jahren nach langer Krankheit verstorben ist. Sein Beitrag im Zusammenhang mit der Indienststellung und des umfassenden Aufbaus unseres Regiments ist nicht hoch genug einzuschätzen. Wir werden, angesichts des Ablebens von Wolfgang Schädlich, in diesem Jahr sein unermüdliches Wirken mit und für das Küstenraketenregiment der Volksmarine auf der Grundlage seiner vorhandenen Aufzeichnungen, insbesondere zu den Themen Stabsdienst/ Gefechtsausbildung/ Gefechtsdienst sowie des Truppenlebens aufbereiten, um seine Verdienste zu ehren und ihm somit einen würdigen und ewigen Platz in der Geschichte unseres Truppenteils zu verleihen.
Seine letzte Ruhe fand er in Strausberg.

Klaus-Peter Gödde & Thomas Kuplin

Vorwort:
Als Angehöriger des KRR-18, dessen Stabschef der Fregattenkapitän Wolfgang Schädlich über viele Jahre war, ist es nicht nur meine Verpflichtung, sondern eher eine Danksagung an sein Wirken und Schaffen in unserem Truppenteil zu erinnern. Ein guter Stabschef ist im eigentlichen Sinne die Person, die den gesamten Dienst im Truppenleben und auch im Gefecht organisiert und durchsetzt. Auch wenn die Verantwortung auf den Schultern des Kommandeurs liegt, so gestaltet sich der Verdienst eines Stabschefs dagegen in purer Arbeit, von früh bis spät, rund um das Jahr. Und Wolfgang Schädlich war nicht nur ein guter Stabschef, sondern auch ein hervorragender Menschenführer und exzellenter Raketenspezialist.

Im Rahmen des DDR-Beitritts zur Bundesrepublik wurde Wolfgang Schädlich 1990 aus der NVA entlassen und fand ab Sommer 1994 seine berufliche Heimat als Marktleiter des Möbel-Einrichtungshauses Roller in Rangsdorf. Eine seiner Arbeitskollegin teilte mir nach einem Gästebucheintrag in einer E-Mail Anfang Februar 2021 folgendes mit:

(Zitat):
Er war bei uns „… SOZUSAGEN DER FREGATTENKAPITÄN VON ROLLER GMBH & Co. KG RANGSDORF. ER BEGLEITETE UNS FAST ZWEI JAHRZEHNTE DURCH HÖHEN UND TIEFEN. DURCH SEINE KORREKTE UND CHARMANTE ART UND WEISE VIEL UNS DIE ARBEIT MIT IHM SEHR LEICHT. WOLFGANG KANNTE SEINE MITARBEITER SEHR GUT UND WAR STETS AUFMERKSAM. WIR HABEN IHN SEHR SCHÄTZEN GELERNT.
LEIDER WURDE ER KURZ VOR SEINEM VORRUHESTAND 2011 SEHR KRANK. ABER ER KÄMPFTE SICH INS LEBEN ZURÜCK. SOMIT KONNTEN WIR IHN IM SOMMER 2011 GEBÜHREND VERABSCHIEDEN. BIS VOR KURZEM STANDEN NOCH EINIGE MITARBEITER MIT WOLFGANG IN KONTAKT.
DIE NACHRICHT VON SEINEM TOD ANFANG 2021 HAT UNS SEHR ERSCHÜTTERT. 
EIN WUNDERVOLLER MENSCH IST GEGANGEN.
HIERMIT MÖCHTEN WIR IHM UND SEINER FAMILIE DIE LETZTE EHRE ERWEISEN.“

Ich möchte mich den Gedanken seiner letzten Mitstreiter bei ROLLER anschließen und habe seine Erinnerungen aus unserem gemeinsamen Buch aufbereitet und gemeinsam mit Thomas Kuplin unter den Rubriken “Gefechtsausbildung”, “Gefechtsdienst, Gefechtsbereitschaft” eingefügt.
Klaus-Peter Gödde

Zur Erinnerung an unsere gemeinsame Studienzeit in der Sowjetunion haben wir uns 1974 in einem typisch nostalgischen Foto porträtieren lassen. Das waren von rechts nach links Rolf Block, Wolfgang Schädlich und Klaus-Peter Gödde.

 

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Die Grabstätte von Wolfgang Schädlich auf der grünen Wiese – Waldfriedhof Strausberg, Petershagen/Eggersdorf.