Ausrüstung, Einsatzprinzip, TTD des KRK Sopka

Ausrüstung, Einsatzprinzip, TTD des KRK “Sopka”

Der mobile Küstenraketenkomplex  „Sopka“ besteht aus:

  1. dem Leitstand, der aus dem Verbund der Zielerfassungs- und Leitradarstation „S-1M“ und der Zielverfolgungsradarstation „Burun“ bestand. Er ist bestimmt:
  • zur Vorbereitung der Rakete „S-2″ zum Start,
  • zum Richten der Startrampen nach den Angaben der „S-1M“,
  • zur Durchführung des Starts der Raketen und
  • ihrer Lenkung in das Ziel. Die Apparatur des Leitstands ist untergebracht in einer Kabine auf einem Hängerfahrzeug vom Typ „APL-598″, die durch einen Kettenschleppfahrzeug vom Typ „AT-S” gezogen wurde. In diese Kabine befand sich auch die „S-1M“, außer des Empfangs-/Sende- sowie des Antennenblocks, welche auf einen speziellen Antennenturm aufgebaut wird.
  1. dem Antennenturm, welcher auf das Fahrgestell des LKW vom Typ JAS-219 montiert wird, der in der Gefechtslage eine Höhe von 11,01 m erreicht.
  2. der Station „Burun“, die für die Zielbegleitung und dem Ausrichten der Station „S-1M“ auf das Ziel unter den Bedingungen von Funkmeßstörungen bestimmt ist.
  3. der Funkmeßstation „Mys“ (Aufklärungsfunkmesssystem zur Zielerkundung und Zielerfassung – diente zur Seeraumbeobachtung und zum Auffassen von Überwasserzielen und der Übergabe der Daten und Ziele an den Leitstand
  4. der Startrampe vom Typ „B-163“. Sie ist ein zweiachsiges Hängerfahrzeug spezieller Konstruktion. Die Hauptteile sind das Fahrgestell und der Gefechtstisch mit den Gleitschienen, die zwei Stellungen einnehmen konnte: Die Marschlage mit 0° und die Gefechtslage mit +10° Anstellwinkel. Zum Laden der Startrampe dient eine spezielle Ladevorrichtung, die aus zwei Antrieben besteht: einem elektrischen und einem mechanischen. Das horizontale Richten der Startrampe erfolgt durch einen mit dem Leitsystem verbundenen elektrischen Nachfolgeantrieb, dessen Motor sich auf der Rampe befindet. Außerdem existierte auch eine manuell angetriebene Drehvorrichtung mittels Handkurbel. Die Startrampe wurde ebenfalls durch ein Kettenfahrzeug des Typs „AT-S” gezogen.
  5. dem Sattelauflieger „PR-15″. Er dient zum Transport der Raketen „S-2″ mit dem Zugfahrzeug vom Typ „Sil-157W”. Das Transportfahrzeug hatte einen Kupplungsmechanismus, um an die Schienen der Startrampe anzuschlagen und eine Vorrichtung, um das Starttriebwerk vom Typ „SPRD-15″, später den schubstärkere „SPRD-34M-6″ anzuhängen.
  6. dem Vorstartkontrollwagen,
  7. mehreren Kabelwagen, die ebenfalls von Kettenfahrzeugen vom Typ „AT-S” gezogen wurde,
  8. dem Stromversorgungshänger, gezogen von einer „AT-S”
  9. dem Tankwagen zum Auftanken der „S-2″ mit Flugturbinentreibstoff auf G-5 und
  10. dem Feuerlöschfahrzeug deutscher Produktion auf „G-5″

Quelle: Alexander Schirokorad „Огненный меч Российского флота. — М.: Изд-ва Яуза и Эксмо

Die S-KA Abteilung der Volksmarine besaß demzufolge folgende Einheiten an Gefechtstechnik:

1. Der Führungspunkt des Kommandeurs der S-KAA
Der Stabskom auf dem Kfz „LO-1800“
Anzahl: 1
2. Die Feuerleitzentrale (FLZ)
Bestand aus dem Verbund der Leitstrahlstation „S-1 M“ und der Radarbegleitstation „Burun“. Die FLZ mit der Radarleitstrahlstation „S-1 M“ leitete die Vorbereitung der Rakete „S-2“ zum Start, das Richten der Startrampe nach den  Angaben der Station „S-1 M“, den die in den Antennenturm integriert waren.Start der Raketen und ihre Lenkung  auf das Ziel. Die Geräte der FLZ waren in dieser Kabine befand sich auch die Richtstrahlstation „S-1 M“ außer den  Empfangs -/ Sende –  und Antennenblocks.
Anzahl: 1
 3. Die Radarstation „Mys“
Sie diente zur Seeraumbeobachtung, Zielsuche, zum Auffassen von Überwasserzielen und der Übergabe der Ziele.
Anzahl: 1
4. Die Radarzielbegleitstation „Burun“
War bestimmt für die Zielbegleitung und das Ausrichten der Station „S-1 M“ auf das Ziel bei Radarstörungen.
Anzahl: 1
5. Der Antennenturm der Radarleitstrahlstation „S-1 M“
Dieser war auf dem Kfz „JAZ-219“ montiert, erreichte in der Gefechtslage aufgerichtet eine Höhe von 11,01 m.
Anzahl: 1
6. Die Startrampe „B-163“
Konnte vertikal zwei Stellungen einnehmen: Die Marschlage mit  0° und die Gefechtslage mit +10° Anstellwinkel. Horizontal konnte die Startrampe in der Startstellung 360° gedreht werden. Zum  Beladen gab es zwei Varianten: Die Rakete wurde entweder mit einem Elektromotor, der an der Startrampe montiert war oder manuell mit einer Handkurbel auf die Startrampe gezogen. Die Startrampe wurde durch ein Kettenfahrzeug „AT-S“ geschleppt.
Anzahl: 2
7. Das Raketentransportfahrzeug
Für den Transport der Raketen „S-2“ diente der Sattelauflieger „PR- 15“ mit dem Zugfahrzeug „ZIL-157 B“. Das Transportfahrzeug hatte einen Kupplungsmechanismus für das Anschlagen an die Schienen der Startrampe und eine Vorrichtung für das Anhängen des Starttriebwerks „SPRD-34 M 6“ an die Rakete.
Anzahl: 4
8. Der Vorstartkontrollwagen „PPK“
Ein Koffer auf Kfz „ZIL-157“
Anzahl: 1
9. Der Kabelanhänger Anzahl: 2
10. Der Stromversorgungsanhänger „ESD- 30“ Anzahl: 1
11. Der Tankwagen „G-5“
zum Auftanken der Rakete „S-2“ mit Flugturbinentreibstoff
Anzahl: 1
12. Das Feuerlöschfahrzeug „G-5 Anzahl: 1
13. Das mittlere Kettenzugmittel „AT-S“ Anzahl: 7
14. Die Elektrostation für „Mys“ und TB Anzahl: 2
15. Der Imitator (Prüfstation) für die Startbatterien Anzahl: 2
16. Der Kontroll- und Prüfwagen für die Technische Batterie Anzahl: 1
17. Die Flügelrakete „S-2“ Anzahl: 20
18. Der Funktrupp „Proliw“ auf dem Kfz Anzahl: 1
19. Die Feldküche „FKü“ Anzahl: 2
20. Diverse Transportmittel Lkw  
  Alle schweren Anhänger, FP „S-1 M“, „Mys“, „Burun“, 2 Startrampen „B-163“, 2 Kabelanhänger, wurden durch die mittleren Kettenzugmittel „AT-S“ gezogen.  
Links: Der Stabskom „LO-1800“ , Rechts: Das mittlere Kettenzugmittel „AT-S“

Einsatzprinzip

Die Radarstation „Mys“ führte die Zielsuche im Seegebiet durch. Beim Ausmachen eines Zieles wurde  „Gefechtsalarm“ ausgelöst. Nach den Angaben der Station „Mys“ wurde die Radarzielbegleitstation „Burun“ auf das Ziel gerichtet und verfolgte es im „Regime halbautomatische Zielbegleitung“. Dann wurde die Radarleitstrahlstation „S-1 M“ nach den Angaben der Station „Burun“ auf das Ziel ausgerichtet, aber noch nicht zugeschaltet. Die Startrampen wurden beladen, indem die  Raketentransportwagen rückwärts heranfuhren, andockten, die Raketen auf die Rampen gezogen und mit speziellen Feststellschrauben arretiert wurden. Danach wurde der vertikale Zusatzkiel befestigt und die gesamten Kabelverbindungen angeschlagen. Nach dem Kommando von der FLZ wurde nach den berechneten Angaben des Waffenleitsystems das Marschtriebwerk gestartet und auf volle Umdrehungen hochgefahren. Dann erfolgte der Start mit der Zündung des  Starttriebwerks.

Schema des Einsatzprinzips des Küstenraketenkomplexes „Sopka“ mit der Rakete „S-2“ Bild: Thomas Zahn

Die Flugbahn der Rakete „S-2“ bestand aus:  

– Dem Startabschnitt: Der Start der Rakete unterstützt durch das Feststoffstarttriebwerk, die Einnahme der Flughöhe mittels Steuerung durch den Autopiloten und der autonome Flug nach Programm bis zum Moment des Kontaktes der Rakete mit dem Leitstrahl der Radarleitstation „S-1 M“.

– Dem Marschabschnitt: Der Flug der Rakete „S-2″ auf dem Leitstrahl der Station „S-1 M“, bei dem durch den Autopiloten die Höhe  stabilisiert wurde. Die Bordapparatur „S-3“ arbeitet im „Regime A“.

–  Dem Abschnitt der Selbstzielsuche und Selbstlenkung: Die Bordapparatur „S-3“ arbeitet im  „Regime B“. Die Zielsuchlenkeinrichtung steuert die Rakete mittels reflektiertem Radarecho des Zieles der Station „S-1 M” in das Ziel.

Schema der Darstellung der Lenkung der Rakete „S-2″ auf ihrer Flugbahn Bild: WS

Taktisch Technische Daten

Herstellerbezeichnung S-2 (4K87)
NATO-Bezeichnung Samlet SSC-2B
Länge in mm 7.900
Höhe über alles in mm 2.457
Max. Durchmesser in mm 1.200
Spannweite in mm 4,722
Pfeilwinkel des Flügels in Grad 57,5
Antriebsart Strahltriebwerk mit Feststoff-Starttriebwerk
Bezeichnung des Marschtriebwerkes ТРД РД-500К
Bezeichnung des Starttriebwerkes СПРД-34М-6
Masse des Triebwerks in kg 481
Bezeichnung des Treibstoffs Flugturbinentreibstoff (Kerosin) T-1
Masse des Treibstoffs in kg 165
Masse Öl in kg 10
Masse des Gefechtsteils in kg 1.015
Masse Sprengstoff in kg 600
Wirkung des Gefechtsteils Kontaktwirkung,  Splitter – Spreng
Bezeichnung des Gefechtsteils 4Г52
Schussdistanz in km 15-95
Flughöhe in m 400
Fluggeschwindigkeit in m/sec 300
Lenksystem Funkkommando und halbaktives Funkmeßsystem ПАРЛГСН К-IIМ,  sowie Autopilot АПК-5В (АП-5) mit aerodynamischen Rudern
Reichweite der Zielsuchlenkanlage in km 10 – 20

http://www.globalsecurity.org/wmd/world/russia/as-1.htm

Sonstige Angaben

Marschgeschwindigkeit der Startrampe ПУ Б-163 max. 35 km/h
Entwicklung im Werk Raduga & Mikojan ОКБ-2-155
Serienproduktion in den Werken Nr. 475 und 47
Jahr der Einführung in die Flotte (zuerst Schwarzmeerflotte) 1958
Exportiert  nach Bulgarien, China, Kuba, DDR, Ägypten, Nordkorea und Polen

 

 

Dreiseitenriss, Startrampe mit Rakete des KRK „Sopka“, Transportwagen und TTD der Rakete „S-2“ Bild: WS
TTD der Technik des KRK „Sopka“ Bild: WS