Verband zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR e.V.

Verband zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee
und der Grenztruppen der DDR e.V.

Für den 20.05.2022, organisierte die Regionalgruppe Halle des “Verband zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR e.V.” ein Zusammentreffen mit ehemaligen Angehörigen der 11. Mot.-Schützendivision, der Grenztruppen und dem Küstenraketenregiment 18.

Der letzte Regimentskommandeur des KRR-18, Fregattenkapitän a.D. Klaus-Peter Gödde, befand sich zufällig auf Wanderschaft im benachbarten Thüringen und hat sich bereiterklärt, den Mitgliedern der Regionalgruppe Halle einen Vortrag über die Küstenraketentruppen der Volksmarine zu halten.
Der Vortrag dauerte ca. 50 min und alle anwesenden Teilnehmer waren sehr interessiert auch mal etwas von einer landgestützten Waffengattung der Marine der DDR zu erfahren.

Die Eröffnung und Einleitung der Veranstaltung führte OSL a.D. Klaus Böhme, Sprecher der Regionalgruppe Halle durch.

Die 11. Mot.-Schützendivision war im südlichen Raum der DDR stationiert und besaß viele Standorte im Raum Halle/ Leipzig. Der Divisionsstab sowie das Nachrichtenbataillon lagen in der Kaserne Halle-Lettin.
Mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 geht die einstige NVA-Einrichtung an die Bundeswehr über. In Lettin ist zunächst das Sanitätsbataillon 131 stationiert. 1992 bezieht der Stab des Verteidigungsbezirkskommandos 81 die Kaserne. Die Kaserne erhält den Namen Dr. Dorothea Erxleben, der ersten Frau Deutschlands, die 1754 in Halle einen medizinischen Doktortitel erwirbt. Damit trägt erstmals in der deutschen Militärgeschichte eine Kaserne einen Frauennamen. (https://www.mz.de/mitteldeutschland/letzte-kaserne-halles-schliesst-erster-frauenname-in-militargeschichte-2622978)

Klaus-Peter Gödde berichtete über den Aufbau, die Entwicklung sowie Strukturen und über den Dienst im Küstenraketenregiment 18.
Seinen Vortrag begann er, mit der Ende der 60er-Jahre eingeführten, ersten Küstenraketen-Technik vom System „Sopka“.
Diese Einheit, unter dem Decknamen Spezielle Küstenartillerieabteilung (S-KAA) war der Anfang des Aufbaus einer mit Raketen gesicherten Küstenverteidigung der DDR und der verbündeten Bruderländer des Warschauer Vertrages in der Ostsee.
Wobei die Rakete S2 des Systems „Sopka“ gar keine Rakete war. Im eigentlichen Sinne war sie eine MIG-15, ein sogenanntes Flügelgeschoss, mit leicht anderer Flügelpfeilung und ohne Pilot, dafür mit einem Lenksystem, Autopilot und Zielsuchlenkanlage.
Nach Ausmusterung der „Raketentechnik“ der S-KAA und ca. 8 Jahren Pause, führte die DDR Stück für Stück das neue, hochmoderne Küstenraketensystem „Rubesh“ ein.

Alle Details über die Entwicklung vom Entstehen bis zur Auflösung der Küstenraketentruppen der DDR sind auf dieser Homepage dargestellt.

Nach dem Vortrag waren noch mehrere Fragen offen, die FK a.D. Gödde ehrlich und offen beantworten konnte.
Ich, Thomas Kuplin, habe als Teilnehmer dieser Veranstaltung fast 6 Jahre im KRR-18 gedient und kann nur alles was gesagt wurde bestätigen.
Der Versammlungsleiter und Sprecher des Regionalverbandes Halle „Verband zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR e.V.“, OSL a.D. Klaus Böhme, bedankte sich im Namen aller anwesenden Zuhörer und im Namen des Vereins für den aufschlussreichen Vortrag bei „Genossen“ Fregattenkapitän a.D. Klaus-Peter Gödde und überreichte ihm ein Buch mit Erinnerungen an die 11. MSD in Wort und Bild.

Thomas Kuplin