Dokumente/ Berichte

“Für Millionen gekauft, für eine Zukunft verschenkt.”

Unter diesem Thema werden wir mit verschiedenen Dokumenten und Bildmaterialien, die Auflösung eines selbstständigen Truppenteils der NVA-Volksmarine, ausgerüstet mit der zu dieser Zeit modernsten Raketenbewaffnung, russischer Bauart zur Verteidigung der Seegrenzen, darstellen.

Liebe ehemalige Angehörige des KRR-18, Freunde und interessierte Leser, wenn Sie zu diesem Thema Ihre Gedanken aufschreiben wollen, vielleicht noch Fotos und andere Dokumente besitzen und diese unter Ihrem Namen oder auch anonym in unserer Website veröffentlichen wollen, wenden sie sich bitte direkt an den Webmaster oder an mich. Auch ein Beitrag ins Gästebuch ist möglich. Danke, PG.

Die Auflösung des Küstenraketenregiments 18

Beitrag von Klaus-Peter Gödde

Es ist das schmerzlichste Kapitel der Geschichte des Küstenraketenregiments. Schmerzlich deswegen, weil einerseits das Regiment vom Höhepunkt seiner erfolgreichen Geschichte, z.B. Titel „Bester Truppenteil“, in wenigen Monaten vollständig abgerüstet und in den Jahren darauf komplett demontiert sowie Gebäude und Infrastruktur baulich abgetragen wurden.Funkspruch von Vizeadmiral Hendrik Born vom 02. Oktober 1990 Alle Soldaten und die überwiegende Mehrheit der Zivilbeschäftigten des Truppenteils waren von der Auflösung betroffen. Die besondere Tragik der Auflösung bestand vor allem darin, dass wir mit dem bitteren Gefühl leben mussten von unserem Vaterland, der Deutschen Demokratischen Republik, verraten und verkauft wurden zu sein, was keine Analogien in der Militärgeschichte weltweit hat.

Andererseits kann der Untergang auch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden: Wäre das Regiment in Kampfhandlungen untergegangen, wäre das wohl eine Apokalypse, die die gesamte Welt betroffen hätte. Das blieb uns und der ganzen Erde durch die Auflösung der Organisation des Warschauer Vertrags, der NVA und durch den Abzug der Truppen der sowjetischen Westgruppe  aus der DDR erspart.  …

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Interview Jablonsky – Gödde
Vorwort zum Interview

Um die näheren Umstände zu beleuchten, die mit dem folgenden Interview in Zusammenhang stehen, ist es angebracht ein paar erklärende Wort voranzustellen warum ein Herr Jablonsky ausgerechnet den ehemaligen NVA-Regimentskommandeur Gödde interviewt und was es mit diesem Dialog auf sich hat.

Kapitän zur See Walter Jablonsky war der Angehörige einer 20-köpfigen Offiziersgruppe aus dem Führungsstab beim Inspekteur der Bundesmarine im BMVg, der am 6. September 1990, also knapp einen Monat vor dem Beitrittstermin der DDR zur BRD, an einem der ersten Treffen von Offizieren der Bundesmarine und der Volksmarine in Marienheide teilnahm.

Marineoffiziere aus Ost und West bei einer ersten Zusammenkunft im August 1990 in Marienheide. Kapitän zur See Walter Jablonsky in der ersten Reihe, dritter von rechts.

Zwischen einigen der Bundesmarineoffizieren und mir bestand auch nach diesem Treffen eine fortdauernde freundschaftliche Beziehung, so auch mit Kapitän zur See Walter Jablonsky. Er war der Einzige dieser westdeutschen Offiziere, den …    

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Das Interview
„Ein Dutzend Fragen zur Auflösung des KRR-18“

In der letzten Phase der Geschichte des Küstenraketenregiments wird dessen Auflösung beschrieben. Der letzte Regimentskommandeur, Fregattenkapitän a.D. Klaus-Peter Gödde, hatte sie aufgeschrieben nachdem er Anfang 1991 in der freien Wirtschaft Fuß gefasst hatte. Eine Buchveröffentlichung stand zu allererst gar nicht vordergründig im Mittelpunkt. Es ging damals in erster Linie um Aufarbeitung der eigene Lebensgeschichte, waren doch Tiefe und Nachhaltigkeit der eingetretenen sowohl gesellschaftlichen als auch persönlichen Veränderungen von solcher relativen Tragweite, dass zuallererst der Wunsch bestand Fakten und Gedanken erst einmal auf Papier festzuhalten. Erst ab 1996, nachdem Walter Jablonsky, zu dem Gödde ein freundschaftliches Verhältnis pflegte, davon Kenntnis bekam, empfahl er eine Buchveröffentlichung und so erschien Ende 1999 „Eine Eliteeinheit der NVA rüstet ab“ im edition ost Verlag.

Deshalb ist im Rahmen der Erarbeitung vorliegender Gesamtchronologie nicht vorgesehen den Inhalt identisch zu übernehmen. Jeder kann in diesem Buch chronologisch nachlesen wie der Auflösungsprozess vollzogen wurde. Die Auflösung ist im Vergleich zur Gesamtzeit der Existenz des Truppenteils eher als kurz einzuschätzen, hat aber eine ganz eigenartige Spezifik, die es so zu keinem Zeitpunkt im langjährigen Truppenleben in der Vergangenheit gab. Deshalb möchte der Autor die Auflösung des KRR-18 in wesentlich komprimierter Form dokumentieren, diesen oder jenen Abschnitt der Auflösung aus der heutigen Perspektive beschreiben sowie Fragen beleuchten, die in seinen ersten Niederschriften vor zwei Jahrzehnten gar nicht oder nur teilweise gestellt wurden. Die Antworten auf teilweise sehr persönliche Fragen, die ihm heute Kapitän zur See a.D. Walter Jablonsky in einem Interview stellt, sollen helfen den Prozess der Auflösung des KRR-18 in Ergänzung zum Buch von Gödde zu beschreiben.  …   

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Abschied von uns selbst!

Ausschnitt aus der Bildzeitung vom 12.09.1990

“Am 10. September wurden die Küstenraketentruppen inoffiziell aus dem Bestand der Volksmarine verabschiedet. Veranstalter und Gäste waren hauptsächlich wir selbst, aber wir versäumten nicht, alle ehemaligen Kommandeure und Angehörigen des Regiments einzuladen, die große Verdienste beim Aufbau und im Truppenleben erworben hatten – Fregattenkapitän d. R. Kurt Stippkugel, Kapitän zur See Lothar Schmidt, Kapitän zur See Dr. Joachim Dix, Fregattenkapitän Wolfgang Schädlich und natürlich alle Berufssoldaten und Zivilbeschäftigten des Regiments. Es sollte in erster Linie ein Tag für die im KRR-18 längerdienenden Soldaten und Zivilbeschäftigten sein.” (Auszug aus dem gleichnamigen Kapitel des Buches “Eine Eliteeinheit der NVA rüstet ab” von Klaus-Peter Gödde.)

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Der dabei entstandene Videofilm in voller Länge und mit Originalton, aufgenommen im Auftrag des KRR-18 von seinen Angehörigen.

Sequenzen dieses Filmes wurden schon in verschiedene Beiträge renommierter TV-Sender eingebaut. Auch das Armeefilmstudio der NVA drehte parallel dazu einen Film, der in Form einer kleinen Reportage über das KRR-18 geschnitten und vertont wurde.