Juni 2021

“Leute, die ganze Nationen zerstören, haben nicht das Recht uns über Demokratie und die Werte der Freiheit zu belehren.”
Wladimir Putin

Wer Putins Worten an dieser Stelle nicht glauben mag, sollte sich diese 28 Seiten durchlesen. So geht Politik heute und so wird sie seit mehreren Jahrzehnten von der westlichen Welt betrieben.

Wenn Sie sich durch diese vielseitige, schriftliche Dokumentation durchgearbeitet haben, dann gibt es jetzt etwas zum Sehen. Es ist aber keine entspannende Angelegenheit. Sie haben einen großen Vorteil: Sie wissen vorab besser über Ursachen und Hintergründe zum Thema Jugoslawien-Krieg Bescheid. Ohne diese Vorbereitung in der geschichtlichen und geostrategischen Einordnung würden Sie, wie alle normalen Menschen 1999, zu tiefst erschüttert sein. Heute sieht die Welt anders aus, auf keinen Fall besser.

Am 10.05.2021 wurde erstmals der Dokumentationsfilm „Krieg vor Gericht – Die Jugoslawien-Prozesse“ von Lacio Mollica in DOKUS vom Rundfunkverbund, der aus den Landesrundfunkanstalten und der Deutschen Welle besteht (ARD) in 88:18 minütiger Länge gesendet.
Für Menschen, die sich mit der gesamten Thematik oberflächlich beschäftigen, und das ist eben mal die überwiegende Mehrheit in unserem Land, die also Kenntnis davon nehmen, für die ist dieser Film ein Wirkmittel (auch exzellent durch Musik u. Akustik verstärkt) und demonstriert was Krieg war, ist und immer sein wird: EIN VERBRECHEN. Wer aber beginnt sich wirklich tief mit den Ursachen zu beschäftigen, studiert, analysiert, kann zu ganz anderen Schlüssen kommen, als was diese grauenvolle Dokumentation bezwecken soll. Sie zeigt lediglich die Wirkung des Krieges und versucht am Ende erlösend Gerechtigkeit walten zu lassen. Der Krieg ist heute nicht nur im ehemaligen Jugoslawien, sondern in Europa aktueller denn je. Aber keiner spricht es aus wie brandgefährlich die Situation tatsächlich ist und keiner benennt die aktiven und passiven Akteure und Kriegstreiber. Die sitzen an Tischen und verhandeln machtgewaltig und interessengetrieben bei sogenannten Friedensgesprächen, sind aber im Grunde genommen, mit die Verursacher kriegerischen Handels und der Ausübung von Gewalt. Und so mancher Kriegsverbrecher bekommt heute sogar den Friedensnobelpreis. Damit beginnt der Film tatsächlich alle Opfer und deren Hinterbliebenen, egal wo sie zu betrauern sind, Hohn zu sprechen. Schauen Sie sich diese Dokumentation mehrfach an, werten Sie nach jeder Szene alle relevanten Momente und Fakten aus und Sie werden zu ähnlichen Schlüssen kommen.

Klaus-Peter Gödde im Juni 2021.

Die Dokumentation war bis zum 08.08.2021 in der Mediathek der ARD abrufbar. Auf Anfrage kann der ARD sicher weiterhelfen.