Der Kommandeurswechsel

“Eine Elite-Einheit der NVA rüstet ab” Der Kommandeurswechsel

Das neue Jahr begann mit zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen zwischen Bundes- und Landesministerien mit Ministerien der DDR, zwischen Organisationen, Banken, Unternehmen, Gewerkschaften der Bundesrepublik und den entsprechenden DDR-Einrichtungen. Auch im neuen Jahr hielt der tägliche Strom der Übersiedler von durchschnittlich 2.000 Personen an.23

Im Küstenraketenregiment-18 verlief das Leben dagegen in seinen gewohnten Bahnen. Vorgesetzte und Unterstellte unterhielten sich aufgeschlossener über die gesellschaftlichen Ereignisse und die sich daraus ergebenden Probleme und Sorgen. Erste Änderungen begannen sich im politischen Bereich abzuzeichnen. Auf der einen Seite versetzte man nur eine geringe Anzahl von ehemaligen und in der Regel älteren Partei- und Politarbeitern in den Ruhestand, auf der anderen Seite setzte man erfahrene und erfolgreiche Truppenkommandeure für die staatsbürgerliche Ausbildung ein. Auch unser Kommandeur, Kapitän zur See Dr. Dix, über Nacht in das Kommando Volksmarine versetzt, begann als erfolgreicher Truppenkommandeur mit dem Neuaufbau des Nachfolgeapparates der Politischen Verwaltung der Volksmarine – jetzt unter dem Namen »Abteilung für Staatsbürgerliche Bildung«.

Ich erfuhr davon ganz plötzlich. Jeden Montagnachmittag bemühten wir uns in der Sporthalle von Gelbensande um die militärische Körperertüchtigung, meistens spielten oder besser gesagt bolzten wir Fußball. Als ich am 23. Januar 1990 in die Dienststelle zurückkehrte und die Wache passierte, bekam ich Order, unverzüglich zum Kommandeur zu kommen. Verschwitzt und noch in Sportzeug meldete ich mich bei Kapitän zur See Dr. Dix. Kurze Mitteilung: »Ich werde morgen in das Kommando der Marine versetzt. Bis 16 Uhr habe ich dem Chef der Volksmarine meinen Nachfolger zu benennen. Ich habe mich entschlossen, Sie als meinen Nachfolger vorzuschlagen. Sind Sie damit einverstanden? «

Noch vom Fußball ganz außer Atem, überlegte ich drei Sekunden und erklärte sehr rasch meine Zustimmung. Als ich nach dem Duschen wieder meine Uniform anzog, begann ich erst richtig zu verstehen, auf was ich mich eingelassen hatte.

Der Entscheidung des Kommandeurs stimmten die meisten Berufssoldaten und auch Mannschaften zu. Darüber freute ich mich natürlich. Der Stabschef, dem diese Entscheidung nicht so recht war, denn traditionell wäre er der Nachfolger des Kommandeurs gewesen, verhielt sich sehr korrekt mir und den von mir erteilten Befehlen gegenüber. Er half mir, viele Probleme des Einsatzes und der Taktik der KRT zu lösen, mit denen ich früher nicht konfrontiert war. Es gab dabei keine Schwierigkeiten. Dennoch fühlte ich, dass ihn diese Entscheidung sehr getroffen, ja sogar in seinem Stolz verletzt hatte. Ein Vorteil: Wir kannten uns von der Akademie und waren gleichaltrig.

Am nächsten Tag fuhren Kapitän Dix und ich zum Chef der Volksmarine in das KVM nach Rostock-Gehlsdorf. Vizeadmiral Born, nun mein direkter Vorgesetzter, stellte mir die gleiche Frage wie mein Kommandeur am Vortag. Ich erklärte ihm meine Bereitschaft, den Dienstposten als Kommandeur des KRR-18 anzunehmen. Ich hatte nie Angst vor Verantwortung, aber zwischen dem Denken, manchen Wunschträumen und der nackten Realität gibt es schon gravierende Unterschiede.

Meine Freude über die neue Herausforderung dauerte nicht lange, denn die Situation, in der wir lebten, war weniger erfreulich. Alles befand sich in Veränderung und die Geschwindigkeit war atemberaubend.

Am nächsten Morgen holte mich der Cheffahrer mit einem Wartburg von zu Hause ab. Für mich sehr ungewohnt. Doch bald nutzte ich die Viertelstunde Autofahrt, um mich auf den Dienst einzustimmen und vor allem, um mich mit dem Fahrer zu unterhalten. Mich interessierten seine Auffassungen zu den Tagesereignissen, oft erzählten wir uns wichtige und auch belanglosere Dinge aus unserem Privatleben. Auch auf manches kleinere Vorkommnis, was mir Minuten später der Diensthabende am Kasernentor meldete, konnte ich mich schon vorbereiten. So lernte ich sehr hautnah manche Freuden und manche Sorgen meiner Unterstellten kennen.

Die Cheffahrer waren in der Regel sehr zuverlässige Soldaten und vor allem gute Kraftfahrer. Ein Beispiel soll das verdeutlichen. Im Mai 1990 fuhr ich zu einem Erfahrungsaustausch von Truppenkommandeuren nach Berlin-Grünau. Es ging um die Militärreform. Wir kamen pünktlich mit dem Wartburg in der ehemaligen Polithochschule an. In diesem Moment ging die Kupplung kaputt. Ich erkundigte mich nach Instandsetzungsmöglichkeiten und mein Fahrer, Obermatrose Kahnt, kümmerte sich um die Reparatur. Ich war zeitlich knapp dran und begab mich geradewegs in die Besprechungsräume. In der Pause ging ich in die Werkstatt. Als ich die Kfz-Halle betrat, traute ich meinen Augen nicht. Dort standen mein Obermatrose Tim Kahnt und zwei Schlosser, die wegen der Wärme mit freiem Oberkörper arbeiteten, um den Wartburg herum. Der Motor war vollends ausgebaut, überall lagen Werkzeug, Motorteile und sonstige Ersatzteile. Die Hände der am Motorwechsel Beteiligten waren ölbeschmiert. Im Gegensatz zum Werkstattpersonal stand mein Kraftfahrer in Kieler Bluse weiß mit hochgekrempelten Ärmeln da, nicht ein einziges schwarzes Fleckchen auf der weißen Bluse. Als Dank lud ich meinen Chauffeur nach Beendigung des Seminars zum Mittagessen in ein schattiges Gartenrestaurant an der Dahme ein.

Monate nach seiner Entlassung besuchte er mich zu Hause. Viel erzählte er über seine neue Arbeit, natürlich als Chauffeur, und über seine Eindrücke in Ägypten, von woher er gerade zurückgekehrt war. Ich erhielt noch einmal eine Postkarte aus der Bretagne. Nach meinem Umzug verloren wir uns aus den Augen. Ich bin überzeugt, dass mein ehemaliger Fahrer seine Arbeitgeber in keiner Weise enttäuschte und einen guten Job macht. Viele solcher Menschen lernte ich als Kommandeur kennen und schätzen.

Da die militärischen Bestimmungen sich immer weiter lockerten, begannen die Grundwehrdienstleistenden ihren Wehrdienst lediglich abzusitzen. Sie hatten verständlicherweise nur eins im Kopf, wie sie am schnellsten nach Hause kommen konnten. Ohnehin mussten sie nicht mehr wochenlang getrennt von Familie und Angehörigen in der Kaserne hocken, sich nicht mit Alkohol betäuben oder unerlaubt die Truppe verlassen. Schwerwiegende disziplinarische Verfehlungen gab es deshalb in unserem Truppenteil kaum noch.

Der Kommandeurswechsel verlief abrupt. Mit dem ersten Diensttag als neuer Kommandeur war ich auf mich allein gestellt. Eine direkte Übergabe der Dienstgeschäfte fand auch in der Folgezeit nicht statt. Zwischen Tür und Angel gab es ein paar erklärende Worte. Kurz stellte ich mich dem gesamten Personal des KRR-18 vor, das war es auch schon. Über Nacht war ich Kommandeur eines Regiments geworden. Es glich einem Kaltstart. Über ein Jahr hatte ich mich mit den Gegebenheiten dieses Truppenteils auseinandergesetzt, den Personalbestand kennengelernt und war mit den Aufgaben des Regiments gewachsen. Das Übergabe- und Übernahmeprotokoll schrieb ich selbst. Zuerst beauftragte man mich mit der Führung des Küstenraketenregiments, mit Wirkung vom 1. März 1990 sollte ich dann offiziell in die Funktion eingesetzt werden. Bis zu diesen Zeitpunkt musste die Übergabe/Übernahme des Truppenteils und die Bildung der »Abteilung für Staatsbürgerliche Bildung« abgeschlossen sein.

Auf Grund des forcierten Kommandeurswechsels sprach ich als erstes mit meinen mir direkt Unterstellten. Zuerst mit den beiden Oberoffizieren und der Sekretärin, dann mit meinen Stellvertretern und anschließend mit den Abteilungskommandeuren der 1. und 2. KRA. In diesen Unterredungen legte ich meine Vorstellungen über unsere Zusammenarbeit dar, und dann begannen wir, die ersten anstehenden Aufgaben zu lösen. Meine Stellvertreter, die Truppenkommandeure und natürlich meine Oberoffiziere für Kaderarbeit und Finanzökonomie sowie die Leiterin der Geschäftsstelle des KRR-18 Petra Zülow erwiesen sich schnell als meine stärksten Stützen. Gerade in dieser Zeit des Umbruchs und der Ungewissheit bildete sich in den Wochen und Monaten eine enge Zusammenarbeit, ein Vertrauensverhältnis heraus. Je intensiver sich die Einzelnen mit den Befehlen, mit den Tagesproblemen und mit der Zukunft beschäftigten, desto enger schmiedeten uns die Verhältnisse zusammen.

Eine besondere Beziehung verband mich mit meinem Stellvertreter für Rückwärtige Dienste. Der um zehn Jahre ältere Offizier war längere Zeit mein höchster Vorgesetzter, als ich in der 6. Flottille gedient hatte. Kapitän zur See Karl-Heinz Kräusche arbeitete im Interesse des Regimentes so kameradschaftlich mit mir zusammen, als wenn es eine Umkehrung der Unterstellung nie gegeben hätte. Er half mir mit vielen guten Hinweisen und Ratschlägen.

Es ging in erster Linie um das Regiment, nicht um Ansehen, Dienstgrad und Karriere. Ich verstand mich in der Regel mit allen Menschen. Natürlich fanden mich nicht alle sympathisch. Trotzdem versuchte ich, nie einen meiner Mitarbeiter zum Feind zu haben. Die positiven Eigenschaften eines Menschen sind für mich ausschlaggebend; die negativen Eigenschaften gilt es einfühlsam einzudämmen, bzw. nicht spürbar werde zu lassen.

Demokratie und Militär

 Nachdem mir langsam die Verantwortung meines Dienstpostens klar wurde, begann ich, die ersten Schritte in meiner neuen Funktion sicherer zu gehen. Als erste Bewährung für mich als Kommandeur erwies sich die Entlassung von fast einhundert Unteroffizieren und Grundwehrdienstleistenden am 26. Januar 1990.

In einer angespannten gesellschaftlichen Situation und mit einer sogenannten Militärreform im Rücken erarbeitete ich mir eine klare Führungslinie. Wir versuchten die ersten Schritte in Richtung einer »demokratischen«24 Denkweise. Kamen dabei aber ins Stolpern, weil sie den militärischen Führungsprinzipien nicht entsprach. Man konnte es keinem recht machen, jeder hatte irgendetwas bei irgendwem und umgekehrt auszusetzen. Dabei meinte jeder, er vertrete den richtigen Standpunkt. So verhielt es sich auch bei dieser Entlassung. Die Soldaten wollten nach Hause. Es gab in dieser Situation nicht viel, was sie an die Truppe band. Vieles zeigte sich in ihrem Leben auf einmal anders. Für mich bestand die Gefahr, von besonderen Vorkommnissen überrascht zu werden.

Jeder Vorgesetzte, der Unterstellte führt, trägt Verantwortung gegenüber diesen Menschen. Und es fällt unheimlich schwer, den Eltern eines verunglückten Sohnes in die Augen zu schauen und mitzuteilen, wer an seinem Unglück Schuld ist. Solche Gedanken gingen mir damals durch den Kopf. Das Problem bestand für mich darin, dass die frisch ernannten Reservisten auch den letzten Abend ordnungsgemäß verbringen und am darauffolgendem Morgen die Dienststelle verlassen konnten. Früher erreichten wir dies durch einen immensen Kontroll- und Beschäftigungsapparat. Den gab es nicht mehr. Der in der angeblichen Militärreform verpackte Freiheitsbegriff strapazierte dagegen die jungen Menschen in einem Maß, das manche nicht verkrafteten.

Da ich nicht auf Biegen und Brechen alte Methoden benutzen wollte, beriet ich mich mit meinen Stellvertretern und dem Oberoffizier für Organisation und Auffüllung. Und wir entschieden uns für eine kurze und schmerzlose Variante der Entlassung.

Wir aßen wie bei jeder Verabschiedung gemeinsam mit den Reservisten zu Abend. Danach ließ ich die Truppe antreten, bedankte mich für ihren Einsatz im Küstenraketenregiment, und in Anbetracht der guten Leistungen während ihres Wehrdienstes entließ ich sie stehenden Fußes. Keiner hatte damit gerechnet. Was sollten sie jetzt mit dem Alkohol anfangen, den sie versteckt hatten? Nahezu alle Matrosen und Unteroffiziere verschwanden binnen Minuten aus der Kaserne.

Ich konnte diese Nacht nicht richtig schlafen. Ich hoffte, dass alle gut zu Hause ankommen mögen. Dem Chef der Volksmarine erstattete ich über meinen Entschluss keine Meldung.

Das für mich neue Kommandeursleben hatte also begonnen. Die Folgezeit forderte von mir noch viele solcher situationsbedingten Kompromisse. Was macht ein Kommandeur eines Küstenraketenregiments in der Dienstzeit? Eine Tabelle, die ich von meinem Vorgänger übernommen hatte, gab mir einen zeitlichen Arbeitsrahmen (siehe Anhang). Ich nutzte sie stets als persönliche Checkliste.

In zweifacher Hinsicht versuchte ich, den Truppenteil zu führen: Erstens besaß das KRR-18 in der Volksmarine einen guten Ruf als anerkannter  Truppenteil, den galt es auch in der neuen militärpolitischen Situation zu erhalten und die volle Funktionsfähigkeit zu garantieren. Zweitens musste ich in meiner Führungstätigkeit die neuen gesellschaftlichen Bedingungen beachten. Es ging um die unsichere Zukunft der mir unterstellten Berufssoldaten und Zivilbeschäftigten, um den sich abzeichnenden Personalabbau und um die neuen, von der vorgesetzten Führungsstelle befohlenen Aufgaben.

Regiment im Umbruch

In einer kurzfristig anberaumten Feier verabschiedete sich der scheidende Regimentskommandeur, Kapitän Dix, von seinen Stellvertretern, Kommandeuren und engsten Mitstreitern aus dem Regiment. Viele Stunden saßen wir in der Chefmesse, ließen unsere Gedanken in die Vergangenheit streifen und spekulierten mit dieser oder jener Zukunftsvision. Es schien Dix nicht leicht zu fallen, so von heute auf morgen seine ans Herz gewachsene Truppe zu verlassen. Er setzte großes Vertrauen in meine Person und empfand seine neue Tätigkeit im Kommando Volksmarine als große Herausforderung. Endlich saß er in der Führungsebene, die er für sich angestrebt hatte und er wäre sicher sehr zufrieden gewesen, wenn ihn nicht die gleiche unsichere Zukunft bedrückt hätte wie uns.

In den folgenden Tagen unterbreitete ich dem Chef der Volksmarine den Termin der offiziellen Dienstübernahme. Wir bereiteten uns auf den 28. Februar 1990 vor. Das Truppenleben ging weiter, aber nicht seinen gewohnten Gang. Einiges war anders bzw. bahnte sich an, anders zu werden. Der Stab des KVM formulierte für alle Verbände und Truppenteile die Hauptaufgaben neu. Schon Mitte der achtziger Jahre hatten wir uns als Offiziershörer der Militärakademie mit dem Gorbatschowschen Gedankengut der Perestroika auch in militärischer Hinsicht auseinandergesetzt. Nun veränderten sich auf Grund der Entwicklung nicht nur in der DDR, sondern auch wegen der kolossalen Veränderungen in den osteuropäischen Staaten die Planungsdokumente der NVA relativ schnell.

Aus der eindeutigen Zielsetzung, gegnerische raketentragende und andere Überwasserkräfte in der Operationszone der Volksmarine zu bekämpfen, wurden nun für das KRR-18 Hilfsaufgaben gestrickt wie Funkmeßbegleitung der internationalen Seeschifffahrt oder Aufklärungsaufgaben in der Vorsundzone.

Besonders ins Gespräch kam die Seelandungsabwehr. Da trafen sich verschiedene Aspekte:

  1. Bei den Wiener Abrüstungsverhandlungen versuchte man, die Zahl der Kampfpanzer des Warschauer Paktes derjenigen der NATO anzugleichen. Dabei gab es eigenartige Metamorphosen von Teilstreitkräften. Während die Volksmarine bis dato über keine Marineinfanterie verfügte, bekam sie nun in ihren Bestand Kampfpanzer vom Typ T-72, (Korrektur: T 55AM2, siehe dazu Gästebucheintrag Nr. 42, Uwe aus Rostock) Schützenpanzerwagen und Geschoßwerfer. Das gesamte Motschützenregiment-28 (MSR-28) der Landstreitkräfte der NVA kam als Küstenverteidigungsregiment-18 (KVR-18) zur Volksmarine. Dieser Truppenteil war in der Kopernikusstraße in Rostock stationiert. Es dauerte gar nicht lange, und die Panzerfahrer gingen als gestandene »Mollys« in Kieler Bluse weiß durch Rostock.

Um das Zusammenwirken zwischen den Landstreitkräften und den Küstenraketentruppen im Rahmen von Verteidigungshandlungen interessierten Beobachtern zu demonstrieren, bekam ich die Aufgabe, am 11. April 1990 mit dem KVR-18, auf dem Truppenübungsplatz Wenden bei Rostock an einem Seelandungsabwehrgefecht  teilzunehmen.

Ein Fernsehteam der BBC, unter Leitung des Militärkorrespondenten David Shukman, erlebte an Bord des Küstenschutzschiffes (KSS) »Halle«, in Begleitung des Chefs der Volksmarine, Vizeadmiral Born, Handlungen der Minenabwehr (MAW)- und UAW-Schiffe sowie UAW-Hubschrauber und RS-Boote in Aktion. Auch an Land entstanden Aufnahmen der Übung des KVR, an der auch eine Küstenraketeneinheit teilnahm.

Die BBC entschloss sich, statt des vorgesehenen Beitrages von wenigen Minuten zu einer Stundensendung. Ich erinnere mich gern an diese Übung. Hier kamen sich zwei Kommandeure näher, die recht selten gemeinsame Aufgaben zu erfüllen hatten. Fregattenkapitän Tappert und ich koordinierten die Handlungen und meldeten nacheinander dem Chef der Volksmarine den Entschluss zu den gemeinsamen Kampfhandlungen.

Die Vorführung verlief gut. Mr. Shukman stellte meinen Unterstellten interessante und brisante Fragen. Für mich war es ein Erlebnis, zum ersten Mal einen Schützenpanzer Typ BMP selbst zu fahren. Die Angehörigen der Landstreitkräfte und die der landgestützten Marinekräfte kamen einander näher.

23 – »Information für die Truppe«, Beiheft 1/90, S.167.
24 – Streitkräfte können in einer Demokratie existieren, sind aber an sich nicht demokratisch.

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