Das 12. Treffen in der Garnisonsstadt Potsdam
Wir legten im Vorfeld die Zeit von 02. Oktober bis 05. Oktober als Termin fest. So konnten wir den Freitag, den Feiertag der Deutschen Einheit mit nutzen und somit auch noch den letzten Berufstätigen unter uns die Möglichkeit geben am Treffen teilzunehmen.
Als ehemalige Berufssoldaten haben während unserer aktiven Dienstzeit bis hin zu den Arbeiten im MHM schon viele Unterkünfte erlebt. Feldlager, Kasernen, Pensionen, Wohnheime bis hin zum ehemaligen Blumenladen mit Doppelstockbetten. Jetzt hat Andreas so richtig einen Draufgehauen. Klar wieder auf eigene Kosten.
Treffen in Potsdam vom 2.-5.Oktober 2025
(Bericht Klaus-Peter Gödde)
Das Treffen an sich vergeht immer wie im Fluge, die Vorbereitung dazu stellt aber in der Regel ein Vielfaches des Zeitaufkommens des eigentlichen Zusammenseins dar. Beim diesjährigen Treffen haben Marion und Andreas, beide wohnhaft in Potsdam, wahrhaftig eine Mammut-Aufgabe mit Bravour gelöst. Kompliziert wird es immer in der letzten Phase der Planung, nämlich dann, wenn die Reservierungen für Hotel und die Veranstaltungen „in Sack und Tüten“ sind und dann noch gravierende Veränderungen eintreten.Aber alles das wurde hervorragend durch beide bewältigt und wer aufmerksam die folgenden Zeilen liest, der wird recht schnell verstehen, was ich damit ausdrücken möchte.Hut ab vor dem tollen Tourenprogramm, ein professioneller Reiseveranstalter kann es nicht besser bewerkstelligen.
Los geht’s.
Anlaufstelle und Unterkunft für alle war das in Potsdam zentral, aber dennoch unmittelbar an der Havel gelegene und nicht zu übersehende Mercure-Cityhotel. Die Wiedersehensfreude war am Ankunftstag groß und um Rücksicht auf die längeren und kürzeren Anfahrtstrecken der einzelnen Teilnehmer zu nehmen, wurde direkt im Restaurant unseres Hotels, am ersten Abende eingerückt und das Wiedersehen mit Speis und Trank würdevoll begangen.
Am nächsten Morgen eine Dampferrundfahrt auf der Havel entlang der Schlösser rund um die brandenburgische Landeshauptstadt.
Während der Fahrt wurden Getränke gereicht und an den beiden Tischen gab es auch am nächsten Tag viel zu erzählen. Was alle sehr erfreut hat, war eine völlig neue Geste der Gastgeber. sie überreichten den Einzelnen sowie den Ehepaaren jeweils eine kleine Überraschung. Zuerst lag die Vermutung nah eine Tafel Schokolade, nein ein kleines Büchlein über alle Persönlichkeiten der Zeitgeschichte, die in Potsdam gelebt, gewirkt und irgendetwas Nachhaltiges hinterlassen haben. Ich bin überzeugt, dass in einigen Jahrzehnten man auch uns ehemalige Angehörige irgendwie verewigen wird. Und wir haben diese Momente auch im wahrsten Sinne des Wortes wahrgenommen und während der Seefahrt unseren unlängst verstorbenen Freund, Spezialisten und dem „Urgestein“ des KRR – Frank Hösel – gedacht. Eine Rose wurde symbolisch in den Jungfernsee, in Anlehnung an seine Seebestattung in der Ostsee, geworfen und eine kurze Schweigeminute eingelegt.
Als wir wieder von Bord waren, stand eine kurze Stärkung im “L`Osteria“ an und für 15 Uhr war eine Führung im Filmmuseum Potsdam angesetzt.
Da noch eine reichliche Stunde bis dahin Zeit war, besuchten viele von uns die wieder neuerrichtete Potsdamer Garnisonskirche und genossen, angesichts des wolkenlosen Sonnenscheinwetters, einen phantastischen Panoramablick von der 57 m hohen Besucherplattform rundum im Zentrum Potsdam. Hier zeigte sich, dass Marion und Andreas alles sehr überlegt geplant hatten, denn alle Stationen unseres Programms lagen auf Sichtweite und man konnte gemütlich von einer Veranstaltung zur nächste spazieren. Denn man muss berücksichtigen, dass es Feiertag war und viele Menschen unterwegs waren.
Auch die Führung im Filmmuseum war interessant und informativ. Nicht wenige Fragen wurden dem Gästeführer von uns gestellt und so manches Relikt aus Jahrzehnten Filmgeschichte konnten wir im Original anschauen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause spazierten wir vom Hotel gemeinsam entlang der Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Nauener Tor, wo sich des Restaurant REDO XXL befindet, und wir dort unser Abendbrot einnahmen.
Die Besonderheit sagt schon, dass dort alles XXL ist, also ein Bürger im Tellerformat serviert wird und das Schnitzel auf jeden Fall über den Tellerrand ragt. Anbetracht dessen, dass wir doch nun schon einer anderen Altersklasse angehören, gab es für uns ganz normale Portionen. Wir brauchten also unsere Speisereste nicht einpacken lassen, aber ein Schmunzeln konnten wir uns über das Bestellverhalten der Gäste an den Nachbartischen nicht verkneifen. Auch in dieser durchaus angenehmen Lokalität setzten wir unsere Gespräche uneingeschränkt fort. Auch wenn wir „nur“ normale Portionen bestellten und aßen, so war der Geschmack der Essen sehr gut und so verließen alle zufrieden das REDO XXL. Vor der Gaststätte entstand auch das einzige Gruppenfoto, auf dem alle Teilnehmer des diesjährigen Treffens abgelichtet waren. Auch zurück wollten alle die anderthalb Kilometer zu Fuß gehen und frische Abendluft einatmen, um sich dann …
… an der Bar im Mercure-Hotel zum obligatorischen Absacker einzufinden. Wie am Vorabend: zu erzählen gab es auch am Folgetag genug.
Der nächste Tag war für den Nachmittag in einer motorisierten Variante angelegt. Welch ein Glück, denn an diesem Tag war das Wetter uns nicht ganz so freundlich gesonnen, denn gelegentlich regnete es hin und wieder. Ein historischer Bus startete 14 Uhr am Bassinplatz, wo sich die Kirche Sankt Peter und Paul befindet und die Stadtrundfahrt endete
an der Sankt Nikolai am Alten Markt. Diese Rundreise, an der viele Potsdamer Sehenswürdigkeiten angefahren wurden, war zu Fuß nun nicht mehr zu bewältigen. Station wurde auch an der Glienicker Brücke, die wir am Vortag schon mit dem Dampfer unterfahren hatten, gemacht. Es bestand der Wunsch, so wie zu Zeiten des Kalten Kriegs die Brücke zu
Fuß zu queren, so wie die Kundschafter für den Frieden gegen gegnerische Spione ausgetauscht wurden. Wenn wir auch keine Kundschafter für den Frieden waren, so waren wir auf jeden Fall deutsche Soldaten für den Frieden, was die heutigen Angehörigen der Bundeswehr nun nicht mehr von sich behaupten können, so kriegsbesoffen oder todessüchtig sie sich vom existierenden Machtsystem weltweit in mehreren Kriegen ausnutzen ließen und womöglich noch die westliche Demokratie in der Ukraine verteidigen wollen.
Der Reiseleiter bei der Busreise führte, übrigens ein ehemaliger Hubschrauberpilot der NVA, durch, der schon berufsbedingt immer die volle Übersicht bei der Rundreise hatte. Angekommen an der Nikolai-Kirche, wollten nicht alle mehr auf die Kuppel der Nikolai-Kirche steigen, aber Ralf und Volkmar gehörten zu den aktivsten Teilnehmern, die so viel wie möglich in den wenigen Tage in Potsdam sehen und erleben wollten. Sie schafften es sogar das Marmor-Palais zu besichtigen. Und das kommt nicht von ungefähr, denn Volkmar als ehemaliger Abteilungsleiter Restauration im MHM Dresden, hält uns bis zum heutigen Tag die Treue und beteiligt sich gern an unseren Treffen. Und im MarmorPalais befand sich zu DDR-Zeiten nämlich das Armeemuseum der NVA, bevor es 1972 nach Dresden ins Arsenal der Albertstadt verlegt wurde.
Mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant „Otto Hiemcke“ wurde das offizielle Ende des diesjährigen Treffens eingeläutet. Auch hier haben Andreas und Marion eine gute Wahl getroffen, denn sie kennen die Gastronomie, Service und Ambiente dieser Gaststätte, welche sich im historischen Weberviertel von Babelsberg befindet. Friedrich der Große ließ diesen Stadtteil zu seiner Zeit errichten, damit die Weber, die wahrhaftig kein entspanntes Leben führten, dadurch an den Standort Potsdam gebunden wurden.
Für das nächste Treffen wurde der Standort Neustrelitz vorgeschlagen. Es wäre schön, wenn sich die Truppe Anfang September 2026 gesund und wohlgelaunt wieder treffen könnte. Peter und Heike werden Ihr Möglichstes unternehmen.
Klaus-Peter Gödde
